Jorge Semprún

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Jorge Semprún y Maura, geboren am 10. 12. 1923 in Madrid. Er stammte aus einer teils aristokratischen, teils bürgerlichen Familie republikanischer Tradition. Sein Großvater mütterlicherseits, Antonio Maura, war vier Jahre Ministerpräsident unter König Alfons XIII. Sein Vater, Juraprofessor und Linkskatholik, der für die Volksfront stimmte, war seit 1931 Zivilgouverneur der Provinzen Santander und Toledo, 1936–1939 dann diplomatischer Vertreter der Spanischen Republik in Den Haag. Seine Mutter starb 1932. Semprún besuchte als Internatsschüler das Gymnasium Henri IV in Paris, dann die Sorbonne, wo er Philosophie studierte. Durch deutschsprachige Kindermädchen früh mit der deutschen Sprache und Literatur vertraut, wurde Semprún nach der Lektüre von Hegel und Lukács Marxist. 1941 schloss er sich der kommunistischen Résistance-Organisation „Francs-Tireurs et Partisans“ an. 1942 Eintritt in die KP Spaniens. 1943 wurde er von der deutschen Gestapo verhaftet, gefoltert und ins KZ Buchenwald deportiert. Wegen seiner guten Deutschkenntnisse arbeitete er im Auftrag der illegalen Lagerleitung der KPD in der „Arbeitsstatistik“ und beteiligte sich am lagerinternen Widerstand. 1945 Rückkehr nach Paris. Bis 1952 arbeitete Semprún als Übersetzer bei der UNESCO. 1953–1962 koordinierte er im Auftrag und später als Mitglied des ZK und Politbüros der spanischen Exil-KP den Widerstand gegen das Franco-Regime. 1957–1962 leitete er unter verschiedenen Decknamen (vor ...